(This post is entirely in German, I’ll see if I can translate this rant later.) Also, Prost und frohes Neujahr — ich starte das neue Jahr damit etwas emotionalen Ballast aus dem alten Jahr loszuwerden!

Ab und an treffe ich wieder auf Kunden und Kollegen mit denen ich vor relativ langer Zeit — fünf oder sechs Jahren oder länger — zusammengearbeitet habe.

Die Zeitspanne ist deshalb wichtig weil ich generell daran Interesse habe immer wieder oder zumindest des öfteren mit jemandem zusammenzuarbeiten, wenn die Zusammenarbeit erfolgreich war. Wenn es allerdings Zwangspausen zwischen Projekten gibt, dann kann sich der geneigte Leser vorstellen, dass das letzte Projekt nicht vollkommene Zufriedenheit auf beiden Seiten ausgelöst hat.

Nichts desto trotz gibt jeder dem anderen eine neue Chance, und die Bezahlung spielt dann nicht eine gerade untergeordnete Rolle. Einige nennen so etwas Schmerzensgeld, und so ähnlich ging es mir auch in diesem Fall. Bzw. waren meine Motivation Weihnachtsgeschenke für Familie und Freunde, eine PS3 Slim und diverse andere Annehmlichkeiten.

Zwischenmenschliche Beziehungen

Schlußendlich entwickeln Menschen sich immer weiter. Diese Entwicklung merke ich nicht nur an technischen Fähigkeiten und Details, sondern auch menschlich, oder wie heisst so schön — am Stil.

Wenn ich mir nicht sicher bin, dann stelle ich mir folgende Fragen:

  • Wie laufen die Projekte ab?
  • Wieviel Spass macht es allen beteiligten?

Ausnahmen bestätigen die Regel und ab und an dauert die Entwicklung länger und ich muss Überzeugungsarbeit leisten.

In solchen Situation höre ich Sätze wie zum Beispiel:

  • “Aber das mach ich schon immer so.”
  • “Objekte, wozu soll das gut sein? Kannst mir auch nen Array geben?!”
  • “Tests. Sowas mach ich nicht.”

… oder mein absoluter Lieblingssatz:

  • “Versionskontrolle — das brauch ICH nicht.”

Und irgendwann geht’s natürlich schief.

Die Versionskontrolle

Besonders der letzte Satz hat es mir angetan und mich tatsächlich nach zwei Wochen Urlaub, nach denen mich wirklich nichts erschüttern konnte, während der Feiertage etwas auf die Palme gebracht.

Denn natürlich lief das Projekt nicht ganz so zügig und wurde nicht pünktlich zu Weihnachten fertig. Und da im neuen Jahr alles funktionieren soll, wurde es etwas hektisch!

Auf meine Frage welche (nicht ob) Versionskontrolle er benutze, erklärte mir der Kollege am Anfang ganz stolz, dass er alle Daten in mehren Kopien vorhät. Beim Kunden (“Produktivsystem”) und auf seinen beiden Rechnern. Natürlich fällt einem dabei auf, dass die Versionskontrolle etwas missverstanden wird — denn primär geht es nicht um Backup.

Aber wieso man diesen Stress macht und nicht an einen Dienstleister wie github oder unfuddle auslagert, das ist mir ein Rätsel. Denn natürlich sollte auch die Versionskontrolle gesichert werden.

In dieser Situation fragte ich mich nur wie ein Team zusammenarbeitet, wenn es ohne VCS auskommen muss. Inzwischen kann ich es mir eigentlich gar nicht mehr vorstellen.

Als Argumente für den Einsatz einer Versionskontrolle führte ich an, dass es (eigentlich auch allein Sinn macht — Dokumentationszwecke — und) ab zwei Arbeitern nicht nur viele Vorteile mitsichbringt sondern ein Muss ist, und eine Voraussetzung dafür, dass ich an diesem Spiel teilnehme.

Ich erinnere mich oft an Projekte in dem Mitglieder des Teams mehr als einmal den Stand des anderen überschrieben haben. Für mich reicht das, aber anscheinend ist so etwas nicht abschreckend genug. Zu oft müssen Entwickler mit Code umgehen und wissen nicht wieso ein Problem auf diese und nicht jene Art gelöst wurde — bei richtigem Einsatz der Versionskontrolle (und Dokumentation im Code) passiert so etwas nicht.

Am Ende einigten wir uns auf git und ich kaufte dafür bei Github ein — und es ging los.

Im Projekt

Rückschläge gab es.

Mein Kollege besitzt zum Beispiel noch das selbe Notebook wie vor sechs Jahren. Und das hatte er gerade mit Windows XP neu eingerichtet. Und Git unter Windows war ihm zu mächtig (“das schreibt sich sicherlich überall in die Registry rein”) wodurch er auch nie die Versionskontrolle dabei hatte.

Obwohl ich ihn mehr als einmal gebeten habe zumindest während unserer Zusammenarbeit git auf seinem Laptop aufzusetzen, hat er es dann doch nicht geschafft.

Besonders zeitraubend ist es, wenn der aktuelle Stand per Email oder per USB-Stick ausgetauscht wird. Manuelles mergen gehört zu den Dingen die ich überhaupt nicht machen möchte und generell lehne ich es auch ab meine geänderten Dateien per Email wieder zurückschicken.

Wieso auch, wenn alles mit git commit, git push und git pull erledigt werden kann?

Aber natürlich haben wir genau diese Dinge zwischen Weihnachten und Neujahr getan.

Die Ironie und Absurdität dieser Situation ist bezeichnend.

Fazit

Liebe Kinder!

Bei der Arbeit könnt Ihr wirklich am meisten Zeit vergeuden und alle in den Wahnsinn treiben wenn Ihr keine Versionskontrolle einsetzt.

Denn bei konsequenter und halbwegs gescheiter Benutzung würden folgende Fragen entfallen:

  • “Wieso sieht das so aus?”
  • “Hatten wir das nicht schon mal?”
  • “Welche Dateien hast Du gerade bearbeitet?”.
  • “Kannst Du mir das mal eben schicken?”
  • “Das hab ich doch gestern schon gemacht?”
  • “Hast Du eben die Datei x überschrieben?”

… und mir würden noch andere einfallen, aber irgendwann muss auch mal Schluß sein.

The End

Keine Versionskontrolle — das hab ich lange nicht erlebt aber vielleicht ist das bezeichnend für die PHP-Welt. Ich würde auch zu gern noch einen Absatz über’s Testen schreiben, denn auch darauf haben wir konsequent verzichtet.

Und es gab zu viele gute Beispiele wo es sinnvoll gewesen wäre. Aber das hebe ich mir für einen anderen Tag auf! :-)